“Digital Interactions influence 36 cents of every dollar spent int the retail store.”
(retailtouchpoints.com)
Digital Signage: Zu schön um wahr zu sein?
Hättest du gedacht, dass die Digitalisierung ein solches Ausmaß annimmt? Beinahe ein Drittel aller Ausgaben im Einzelhandelsgeschäft ist auf digitale Interaktionen zurückzuführen. Doch damit nicht genug:
76% der Konsumenten betreten ein Geschäft aufgrund der attraktiven Wirkung von Digital Signage. Sie konsumieren über 30% mehr dank digitaler Produktwerbung. Und auch die Markenwahrnehmung wächst durch Digital Signage um rund 48%. (DigitalSignageToday.com)
Die Zahlen sprechen für sich, oder was meinst du?
Und nun der Haken:
Leider bleiben Zahlen auch eben nur Zahlen. Nicht gleich jedes Digital Signage Projekt ist somit ein Erfolgsgarant. Das bedeutet, dass ein Großteil aller Umsetzungen bei weitem nicht das Potenzial erreicht, das die Zahlen versprechen. Und hier liegt das Problem:
Es fehlt das inhaltliche Konzept.
“Technological innovations and a hyper-connected world have significantly influenced consumer behaviors and expectations. As a result, retailers are faced with a scary reality: change or become obsolete.”
(Forbes.com)
Veränderung oder Untergang. Schlagzeile um Schlagzeile drängt den Einzelhandel jeden Tag in eine Richtung: Digitalisierung. Und das möglichst schnell.
Aber wie? Das ist die Frage eines jeden Unternehmers der keinen “Digital Marketing Manager” zur Seite hat. Keine Erfahrungen darüber, wie man den digitalen Bedürfnissen der Konsumenten entgegentritt. Und schon recht nicht, welche Technologien wo und wie installiert werden müssen.
Dennoch geht er los, der Sprint. Auf in die Digitalisierung. Und das möglichst von null auf 100. Gedrängt durch die wachsenden Anforderungen der Kunden, die das Internet als Standard voraussetzen und deren alltäglicher Umgang mit interaktiven Technologien selbstverständlich ist und die im Internet kaufen, sollte der Handel keinen Mehrwert bieten. Forbes macht die neuen Anforderungen der Konsumenten in einem Blogartikel mehr als deutlich:
Heute reicht es längst nicht mehr aus einen Bildschirm zu kaufen, anzuschalten und seine Produktwerbung digital abzuspielen. Und genau hier liegt das Problem: Das Verständnis davon, wo Digital Signage überhaupt anfängt. Eine 1:1 Übertragung von klassischen Plakaten auf LCD Screens macht noch lange keinen vernetztes, digitales Geschäft aus.
Denn abgesehen davon, dass die reine Produktdarstellung ohnehin im kommunikativen Rauschen untergeht, bietet sie dem Kunden keinen Mehrwert mehr. Und das ist es doch, was Digital Signage eigentlich ausmacht, oder? Daher lautet die erste entscheidende Regel:
Schaffe Content mit Mehrwert!
Die Grenzen von dem, was eine langfristige Content Strategie ausmacht sind äußerst schwammig.
Kurzer Use-Case: Der Immobilienmakler
Nehmen wir als Beispiel einmal den Immobilienmakler. Immer mehr Makler setzen auf Large-Format Displays im Ladenfenster. Dabei möchte ich einmal behaupten, dass zu 90% ein und derselbe Inhalt abgespielt wird: Die eigenen Immobilien. Aber reichen hier nicht auch gedruckte Exposés im Schaufenster? Jetzt sind wir wieder beim Punkto Mehrwert für den Kunden.
Ein Nutzen wäre es doch eher, wenn ich als Kunde die Traumimmobilie über einen QR-Code direkt auf mein Smartphone ziehen könnte. Oder alternativ durch ein interaktives Display das Exposé gleich an meine Frau Zuhause weiterleite. Noch besser: Direkt vor dem Geschäft zu einem Kontaktformular weitergeleitet werden, sollten alle Makler grade auf Besichtigung sein. Zusätzlich könnten gezielt Eigentümer über das Schaufenster angesprochen und durch eine direkte, digitale Kontaktaufnahme akquiriert werden.
Aber hier möchte ich nicht zu tief in einzelne Branchen einsteigen. Vielmehr sollte Digital Signage branchenunabhängig als interaktives, bereicherndes Kommunikationsinstrument verstanden werden, welches sich die Vorteile gegenüber statischer Kommunikation auch Zunutze macht. Und daher die zweite Regel für dein erstes Digital Signage Projekt:
Plane deine Inhalte. Noch vor dem Kauf von Software und Hardware.
Die drei größten Herausforderungen in Bezug auf Digital Signage aus Sicht der Kunden und Werbetreibenden (Zusammengefasst). Angaben in %.
Angelehnt an: Digital signage, die globale Studie; Chancen und Risiken.
Die Abbildung zeigt, dass die Schwierigkeiten eines inhaltlichen Konzeptes wohl bekannt sind, die Kenntnis über eine zielgerichtete Umsetzung jedoch weiterhin fehlt. Während immer günstigere POS-kompatible Technik und die erschwingliche Mediaproduktion Hindernisse der Finanzierung zunehmend beseitigen, steht also die Content Strategie weiter im Fokus der drei Herausforderungen.
Aber wie gestaltet sich die Planung? Wo bekomme ich überhaupt Inhalte her? Wie pflege ich sie richtig? Kann ich Inhalte selbst erstellen? Und wenn ja, wo?
Es gibt sicherlich zahlreiche Fragen die euch während der ersten Schritte begleiten werden. Daher möchten wir euch in diesem Guide bei eurem ersten Digital Signage Screen unterstützen. Von der Content Strategie und der Erstellung von Inhalten, weiter über die richtigen Wahl von Hardware und Software. Außerdem geben wir euch auf dem Weg dorthin immer wieder interessante Fakten, Tipps und Tools mit an die Hand. Und los geht’s.
Das inhaltliche Konzept: Zielsetzungen
“Fifty-six percent of shoppers still think advertising is important to their purchase decision in-store.”
digitalsignagetoday.com
Hättest du gedacht, dass immer noch 56% der Konsumenten In-Store Werbung als wichtig für ihre Kaufentscheidung erachten? Selbstverständlich nur, wenn man es richtig angeht. Daher ist es nicht erstaunlich, dass Digital Signage mit Abstand am häufigsten für werbende Zwecke genutzt wird.
Abverkaufsteigerung
Für das Ziel Verkaufssteigerung möchte ich euch drei grundlegende Möglichkeiten vorstellen, für die sich Digital Signage besonders gut eignen. Warum? Das und ein paar Use-Cases lest ihr im Folgenden.
- Spontankäufe
- Cross-Selling
- Up-Selling
Spontankäufe
Studien haben gezeigt, dass 43% der Konsumenten während des Shoppens eine Einkaufsliste benutzen; oder anders formuliert: 57% der anderen Einkäufe finden ohne strukturierte Liste statt.
Im Klartext: Die Bedeutung für Impulskäufe nimmt eine starke Rolle ein. Nur 35% aller Einkäufe (diese Daten sind auf den Lebensmitteleinzelhandel bezogen) sind tatsächlich geplant. Die restlichen 65% besitzen folglich ein großes Potenzial, seine Kunden zu Impulskäufen zu bewegen.
Aber benötigst du dafür tatsächlich Digital Signage? Werfen wir zur Beantwortung dieser Frage doch zunächst einmal einen Blick auf die zwei Charakteristika von Produkten, die sich für Impulskäufe anbieten:
Niedrige Preise sowie ein geringes Involvement.
Aufgrund beider Eigenschaften denkt der Kunde kaum über seine Kaufentscheidung nach, da sie ohnehin mit keinem nennenswerten Risiko verknüpft ist. Es braucht nur einen kurzen Impuls der das Bedürfnis nach diesen Produkttypen weckt.
“Bei Impulskäufen sendet die innere Stimme nur den kurzen Befehl: Kaufen” (Häusel)
Digital Signage hilft dabei, Informationen schnell zu erfassen bzw. auf bestimmte Aktionen, Produkte oder Leistungen aufmerksam zu machen. Insbesondere Kurzvideos und Animationen bieten sich hierfür an. Jedoch solltet ihr bei der Nutzung von Videos darauf achten, dass Digital Signage nicht mit klassischer-TV Werbung gleichgestellt werden darf:
Denn je nachdem, ob Bildschirme am POS, in Durchgangs- oder Wartebereichen platziert werden, schenkt euer Publikum den Inhalten lediglich 2 Sekunden Zeit, und ordnet Botschaften umgehend als relevant oder irrelevant ein.
Auch der Verzicht von Tonelementen innerhalb der meisten Projekte macht es euren Kunden schwer, Videoinhalte umgehend zu erfassen. Daher behaltet folgenden Tipp im Hinterkopf:
Videos müssen im Kontext umgehend verständlich sein und in einer kurzen Zeitspanne erfasst werden können.
Digital Signage besitzt darüber hinaus drei entscheidende Charakteristika, die den Einsatz gegenüber klassischer Werbemittel für Impulskäufe attraktiv machen:
Schnelle Reaktionszeit: Promotion Aktionen können mittels Digital Signage auch kurzfristig durchgesetzt werden. Sollte es draußen anfangen zu regnen, wechselt die Playlist und macht Werbung für Regenschirme. Verwandelt sich der Regen in Schnee, werden Schal, Mütze und Handschuhe auf den Bildschirmen dargestellt. So kann je nach Lagerbeständen, Fälligkeitsdatum von Waren oder Wettervorhersagen die Förderung von Spontankäufen auch kurzfristig angeregt werden.
Wechselnder Content: 30% der Konsumenten kaufen vier oder mehr Güter ein als ursprünglich geplant. Das Problem: Mit statischen Plakaten kannst du nur ein Produkt für Spontankäufe bewerben. Durch wechselnde Inhalte innerhalb deiner Playlists hingegen hast du freien Spielraum und kannst beliebig viele Produkte abspielen.
Kosten sparen: Während Preise für Hardware Lösungen zunehmend erschwinglicher werden, steigen die Kosten für Print Jahr für Jahr. Betrachtest du also lediglich den finanziellen Aspekt, so macht Digital Signage mittel- bis langfristig das Rennen in Punkto ROI. Insbesondere die zunehmend einfachere und günstigere Mediaproduktion kann für kleine Unternehmen die Ersparnis von Agenturkosten bedeuten.
Rund 33%: Die Zahl, die an Mehrumsatz durch Digital Signage generiert werden kann; vorrangig in Bezug auf ungeplante Käufe. (embedsignage.com)
Doch bevor es mit der Verkaufsförderung losgeht, sollten zunächst messbare Ziele festgelegt werden. Sei es der “Muffin-to-go” in euerem Café, Minzbonbons im Kassenbereich oder Modeschmuck in der Boutique. Ziele die anschließend Spielraum für Diskussionen offen lassen, sind auf schlechte Formulierungen zurückzuführen. Dabei ist entscheidend mit konkreten Messwerten bzw. Zahlen zu arbeiten, auf deren Basis anschließend Verbesserungen vorgenommen werden.
No: “Wir bewerben unseren “Muffin-to-go” und erhöhen den Umsatz.”
Yes: “Durch die Bewerbung unseres Muffins-to-go von Montags bis Freitags zwischen 08:00 und 12:00 Uhr Vormittag, werden wir innerhalb des ersten Monats 20% mehr Muffins verkaufen.”
Je detaillierter ihr eure Ziele formuliert, desto besser können Rückschlüsse bei möglichen Abweichungen vorgenommen werden. Waren eure Ziele schlichtweg zu hoch gesteckt? Habt ihr die Muffins zu den falschen Wochentagen beworben? Oder kann die Uhrzeit der Playlist optimiert werden?
Außerdem: Durch eine genaue Messung der Absatz- oder Umsatzzahlen, könnt ihr genauestens verfolgen, zu welchem Zeitpunkt sich die Investition Digital Signage finanziert hat. Cross-Selling.
Persönlicher Kundenkontakt ist nicht immer möglich. Dann muss sich der Kunde selbst orientieren. Er informiert sich auf eigene Faust im Geschäft und macht sich auf die Suche nach dem gewünschten Produkt. Soweit kein Problem. Jedoch geht durch den fehlenden Kontakt viel Potenzial verloren, den Kunden auf passende Zusatzangebote aufmerksam zu machen. Und an der Kasse ist es für das Cross-Selling dann häufig zu spät.
Das eigentliche Problem des Cross-Sellings ist jedoch folgendes:
Wir kennen die Situation des Kunden nicht.
Machen wir einmal einen kurzen Exkurs in die Online Welt. Gestern noch habe ich im Internet nach Möbeln gesucht. Genauer gesagt nach einem neuen Sofa. Während des Surfens durch diverse Shops mit detaillierten Filter- und Suchfunktionen, haben moebel.de und Co auch gleich meinen Geschmack getroffen.
Aber: Ich habe noch nicht bestellt. Als ich am folgenden Morgen durch meine Facebook Timeline scrollte waren Sie auch schon da: “Sponsored” Beiträge, die mir das “Quentin 2-Sitzer-Sofa” zurück ins Gedächtnis riefen. Das sieht schon klasse aus, findet ihr nicht?Offline muss von Online lernen.
Das Internet weiß genau was ich will. Es schlägt mir sogar ein Regal vor, dass heute bei mir im Wohnzimmer steht. Passend zu meinem neuen Sofa. Dabei stört es mich nicht, dass ich mit bezahlten Beiträgen beworben werde. Denn sie passen zu meiner aktuellen Situation. In meinen Kontext.
Und da das Internet ein allgegenwärtiges Wesen in unserem Leben ist, übertragen wir die Anforderung der Online- auf die Offline Welt. Der Fakt, dass mittlerweile mehr als 90% der Konsumenten ihr Smartphone beim einkaufen nutzen, bestätigt diese Tatsache (marketingland.com).Was mich im Gegensatz Sponsored Posts stört, ist jegliche Art von Werbebotschaft (sei es im Fernsehen, Out-of-Home oder im Geschäft), soweit sie für mich nicht von Interesse sind. Sie bieten mir schlichtweg keinen Mehrwert.
Und jetzt kommt Digital Signage ins Spiel. Durch genaue Kundenprofile (keine Sorge hier kommen wir später zu), könnt ihr die Inhalte steuern. Sowohl zeitlich, als auch nach Wochentagen. So können mittels des digitalen Cross-Sellings gezielt
- Produkte abseits der Warenpositionierung
- im Geschäft schwer präsentierbare Produkte
- zusätzliche Services
- oder auch online-Angebote
zusätzlich angeboten und gezielt abgespielt werden. Durch das sogenannte predictive targeting lassen sich attraktive Cross-Selling Möglichkeiten realisieren. Das kann zum Beispiel so aussehen:
“Playlist 1: Cross-Selling Inhalte für Bier an der Fleischtheke am Freitag Abend”
“Playlist 2: Rezeptvorschläge und Gemüsepräsentation an der Fleischtheke Dienstag Vormittag”
(Beispiel angelehnt an “Digital Signage: Die globale Studie)
Darüber hinaus berichtet die globale Studie über einen Anwendungsfall, in dem der Absatz von Meeresfrüchten dauerhaft gesteigert werden konnte. Interessant war hierbei besonders die Kombinationen von werbenden und informierenden Inhalten. Der Mix aus Rezeptvorschlägen, Nährwertangaben und Aktionsangeboten hat hier wohl den entscheidenden Mehrwert für den Kunden dargestellt. Hierdurch konnten nicht nur Cross-Selling Potenziale verwirklicht werden. Auch der Verkauf der Meeresfrüchte konnte noch neun Monate nach der Kampagne um 20% gesteigert werden.
Einen noch größeren Schritt in Richtung Individualisierung geht Digital Signage durch die Unterstützung von dritten Technologien. Beacons, NFC, RFIDs und IoT Lösungen. Diese personalisieren durch Standorterfassung, Bewegungen und genaue Datenmessung Digital Signage Botschaften beinahe so individuell wie es der E-Commerce tut.
Jedoch würden diese Technologien den Rahmen des Beitrages sprengen. Möchtet ihr alles erfahren, meldet euch doch einfach für unseren Newsletter an. Up-Selling.
Der letzte Ansatz der Verkaufssteigerung ist das Up-Selling. Hier möchte ich jedoch nur kurz drauf eingehen, da es in der Umsetzung viele Komponenten zum Cross-selling gibt.
Anstatt beispielsweise den “Blueberry Muffin-to-Go” anzubieten, präsentieren wir auf unseren digitalen Menübord den 50 Cent höherpreisigen “Schoko Muffin-to-go”. Oder allgemeiner: Produkte mit höheren Margen.
Das bietet sich im Besonderen für Geschäftsmodelle an, die Tages- sowie uhrzeitabhängige Angebote präsentieren. Zum Beispiel in Cafés, Bars und Restaurants. Das Mittagsmenü wechselt um 18:00 automatisch auf das Abendmenü, sodass durchweg kalkulierte, margenträchtige Angebote präsentiert werden.
Informationsservice
13% of the people who have service problems tell 20 others.
Source: “Understanding Customers” by Ruby Newell-Legner
Jeder von uns hat bereits schlechte Erfahrungen gemacht. Schlimmstenfalls direkt im Geschäft. Sei es durch unaufmerksamen Service, fehlende Produktinformationen oder Orientierungslosigkeit im Kaufhaus. Das ist nicht nur ärgerlich, sondern auch ein absolutes K.O. Kriterium für Kunden hinsichtlich ihrer zukünftigen Markenwahl.
Denn ist es nicht die Aufgabe von Marken, dass wir uns wohlfühlen, informiert sind und alle Informationen bereitstehen, die wir benötigen? Im Fachjargon sprechen wir vom kognitiven Suchaufwand:
Dabei beschreibt der kognitive Suchaufwand denjenigen Aufwand “den ein Verbraucher betreibt, um die für die Befriedigung eines wahrgenommenen Bedürfnisses in Frage kommenden Artikel ausfindig zu machen” (Zielke, 2001).
Beispiel: Ich suche im Geschäft (ein Laie der nicht viel aus technischen Angaben schließen kann) nach einem neuen Smartphone. Es ist Samstag Nachmittag und alle Mitarbeiter sind im Gespräch. Vor mir erstreckt sich eine Auswahl von 10 Smartphones. Aber welches ist die für mich passende Wahl? Mein subjektiv wahrgenommener Suchaufwand erhöht sich von Minute zu Minute, in der ich vor dem Regal stehe.
Ich entscheide mich, den Kauf des Smartphones erst einmal zu verschieben. Im Internet finde ich bestimmt mehr relevante Informationen!
Stopp: So darf das Einkaufserlebnis des Kunden nicht verlaufen! Daher sieht sich Digital Signage auch im Besonderen mit der Herausforderung konfrontiert, Informationen mit Mehrwert zu schaffen:
Stelle informative Inhalte bereit, die den Suchaufwand reduzieren.
Navigiere deine Kunden durch das Geschäft, schaffe Transparenz über Produkte und Leistungen und schaffe einen einmaligen Kundenservice.
Beispiel Amazon:
Ein wesentlicher Erfolgsfaktor des Online Versandhändlers sind die Kundenbewertungen. Oder habt ihr schon einmal zwischen zahlreich positiv bewerteten Produkten, das Angebot ohne Kundenerfahrungen gewählt?
Nein, ich auch nicht. Weil mir schlichtweg die Informationen fehlen, ob das Produkt tatsächlich hält, was es verspricht.
Übertragen wir selbes Prinzip auf den stationären Handel, so gibt es zahlreiche Möglichkeiten Vertrauen zum Kunden aufzubauen sowie seinen Suchaufwand zu reduzieren. Und ganz nebenbei: Mehr zu verkaufen:
- Kundenrezensionen aus dem eigenen Online-Shop einbinden
- Interaktive Shoplösungen am POS zur Angebotsübersicht
- Rezeptideen zu bestimmten Lebensmitteln präsentieren
- Informationen über Herkunft und Produktionsbedingungen anzeigen
- Das eigene Serviceteam vorstellen
- Transparenz schaffen. Zum Beispiel: Welche Textilien wurden verarbeitet?
- Produktvideos abspielen: Hält die Bohrmaschine was sie verspricht?
- Information über Lagerbestände zur künstlichen Verknappung
- Auszeichnungen zum “Bestseller” “beliebtesten Produkt” etc.
- Vertrauensaufbauende Unternehmensinformationen
- Imagelastiges Storytelling
- digitale Wegeleitsysteme / Veranstaltungsinformationen
- …
Der zusätzliche Effekt: Durch die Darstellung informierender und vertrauensaufbauender Inhalte wird den Bildschirmen gegenüber rein werbender Inhalte mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Hieraus resultiert die Chance, durch eine ausgeglichene Playlist bestehend aus Information und Werbung die optimale Balance zu schaffen. Hierbei gilt es außerdem folgenden Tipp zu bachten:
Präsentiere sortiments- und unternehmensnahe Informationen
Häufig wird Digital Signage auch zur Darstellung des Wetters, der Nachrichten oder auch für “Prominews” genutzt. Der Vorteil: Du musst dich nicht um die Erstellung eigener Inhalte kümmern, da diese Art des Contents von Drittanbietern zumeist selbstständig aktualisiert wird. (Auch hier erfährst du bald mehr)
Aber: Sind Wetter und Nachrichten tatsächlich für deine Kunden relevant?
Die Antwort ist: Es kommt darauf an. Und zwar auf die Platzierung der Displays, selbstverständlich die Branche in der du tätig bist, sowie der Kontext in dem die Inhalte abgespielt werden.
Beispiel: TV-Wartezimmer Anbieter wie das TV-Wartezimmer sind darauf spezialisiert, Patienten auf moderne Weise im Wartezimmer zu informieren.
In diesem Kontext bringen Gesundheits- sowie Praxisinformationen eine durchaus willkommene Abwechslung für Patienten. Die Inhalte sind auf die Situation der Patienten zugeschnitten und stärken das Vertrauen in die Praxis. Außerdem verkürzen Sie in erzwungenen Wartesituation die wahrgenommene Wartezeit. Eine Win-Win Situation.
Auf der Verkaufsfläche hingegen besitzt das Abspielen des Wetters wenig Relevanz für den Kunden. Es wird also schlichtweg nicht beachtet oder kann gegebenenfalls sogar von der ursprünglichen Kaufentscheidung ablenken. Daher ist es besonders im Einzelhandel zu empfehlen, Produkt- und unternehmensnahe Informationen zu präsentieren.
Unterhaltung
Erst kürzlich war ich mit Arbeitskollegen auf der Suche nach einem Restaurant, als wir im Fenster eine auffällige Digital Signage Lösung eines in Düsseldorf bekannten Burger Lokals entdeckten:
Abgespielt wurden die Live-Inhalte des eigenen Instagram Accounts. Gäste des Restaurants wurden dazu animiert, Bilder der köstlich hergerichteten Burger aufzunehmen und anschließend auf Instagram zu posten. Mit dem entsprechenden Hashtag des Restaurantnamens versehen, wurden eben diese Bilder anschließend in Echtzeit auf den Bildschirmen im Fenster abgespielt.
Das Ergebnis: Eine unglaublich Präsenz auf Instagram, die der Tatsache zu verdanken ist, dass Konsumenten sich zunehmend mitteilen wollen. Sei es über soziale Netzwerke, Blogs oder Bewertungsportale. Bis heute wurden mehr als 8.400 Beiträge von Gästen über die leckeren Burger auf Instagram gepostet. Unglaublich! Mehr zur Social Media Integration in Restaurants erfährst du hier.
Und ja, auch wir haben Bilder von den knusprigen Pommes und dem saftigen Buger gemacht. Wieso? Weil ich Erlebnisse teilen möchte. Dabei spielt es keine Rolle, ob ich mir neue Laufschuhe, einen Restaurantbesuch oder einen Abend im Kino gönne. Sobald ich konsumiere, teile ich diese Erfahrungen mit. So bin ich jederzeit mit meinen Freunden verbunden. Sie wissen was mir gefällt und schon ist deine Marke auch auf ihrem Radar.
Deshalb ist der Unterhaltungsfaktor von Digital Signage wohl derjenige, der meines Erachtens weiter an Bedeutung gewinnen muss. Sie zielen zwar nicht direkt auf die Verkaufssteigerung ab, jedoch schafft die passende Form der Unterhaltung mir ein einmaliges Erlebnis. Es bindet mich an eine Marke. Und dies ist in Zeiten der zunehmenden Konsumentenmacht entscheidender als je zuvor.
Drei von vier Millennials zahlen eher für eine Erfahrung, als für das Produkt selbst.
Im Rahmen der Consumer Experience eignen sich daher hervorragend interaktive Digital Signage Installationen, die mich als Kunden in den Geschäftsprozess mit einbeziehen. Das kann durch Darstellungen von Social Media Kanälen, aber auch durch interaktive Kiosksysteme, virtual mirrors, NFCs oder Beacons sein.
Jedoch kann Unterhaltung aber auch in Form von emotionalen, stimmungsvollen Bildern oder Videos vermittelt werden. Hier steht besonders die Wertigkeit der Warenpräsentation im Vordergrund.
Nike ist ein Paradebeispiel dafür, wie Markenbotschaften attraktiv über Digital Signage transportiert werden können. (Bildquelle)
Fazit
Es bleibt festzuhalten: Digital Signage bietet sich durchaus auch für langfristig gesetzte Ziele wie die Kundenbindung oder die Kundenzufriedenheit an. Dabei macht der Mix ausWerbung, Informationen und Unterhaltung den erfolgsentscheidenden Unterschied aus.
Der Schlüssel zum Erfolg ist ein gut durchdachtes inhaltliches Konzept. Dieses wird sukzessive ausgebaut; Wochentage, Uhrzeiten und der abgespielte Content also stetig optimiert. Denn nur so kann man dem Kunden mit relevanten Botschaften begegnen.
Darüber hinaus gilt es von den Vorzügen des Online Marketings zu lernen. Denn hier bekommen Konsumenten immer die Informationen geliefert, die sie während ihres Kaufprozesses benötigen. Digital Signage schafft durch seine multimediale Darstellung aber im Besonderen auch mit Hilfe von Dritttechnologien immer personalisiertere Angebote zu präsentieren.
Unterhaltung, unter anderem in Form von Interaktion, spielt in diesem Kontext eine immer zentralere Rolle. Wir möchten uns mitteilen, erwarten das Technologie reibungslos funktioniert und vor allem: Das der Handel uns Konsumenten Abwechslung vom Alltag bietet. Kurzum:
Der Mix aus Werbung, Informationen und Unterhaltung schafft den erfolgsentscheidenden Unterschied.