Was im Indoor Bereich (im Inneren von Gebäuden) möglich ist, sollte auch Outdoor (draußen) funktionieren. Das klingt erstmal plausibel, ist technisch aber keine Selbstverständlichkeit. Besonders wenn es um Digital Signage geht. Denn ohne die entsprechende Technik geht hier – nichts.

Die Anwendungsmöglichkeiten von Digital Signage im Indoor Bereich sind umfangreich und werden vielerorts bereits erfolgreich umgesetzt. Nun geht es darum auch unter freiem Himmel eine strahlende Erscheinung zu erschaffen, denn mit einer gelungenen Outdoor Digital Signage Anlage kann eine äußerst starke Werbewirkung erzielt werden.

Was wäre beispielsweise der Times Square ohne seine grellen Laufschriften und bunt pulsierenden Werbebotschaften? –  Genau, nicht mehr als eine dunkle Kreuzung. Dank der Digital Signage Outdoor Installationen ist der Platz Publikumsmagnet Nummer eins im Big Apple.

Wer von euch bereits gute Erfahrungen mit einer Digital Signage Anwendung in seinem Laden gemacht hat und nun den Schritt ins Freie wagen möchte, der sollte die folgenden Punkte bei seiner Planung berücksichtigen. Denn dank einer guten Vorbereitung kommt der Erfolg trotz Hitze, Regen, Wind und Vandalismus.

1. Lichtverhältnisse

Digital Signage Anwendungen, die in Gebäuden angebracht sind, profitieren von nahezu gleichbleibenden Gegebenheiten. Anders ist das, wenn ihr euch ins Freie begebt. Dort ist kein Tag wie der Andere, zumindest in den europäischen Breitengraden. Das erkennt man beispielsweise an den unterschiedlichen Lichtverhältnissen. Alleine im Laufe eines Tages ändert sich das Umgebungslicht mehrfach. Zudem variieren die Lichtverhältnisse nicht nur bei Sonnenauf- und untergang, sonder auch in Abhängigkeit zu der jeweiligen Jahreszeit. Ein heller Sommertag bringt viel mehr Licht mit als ein dunkler Wintertag. Trotz dieser Umstände erwarten wir von der Outdoor Digital Signage Installation eines – ein gleichbleibendes, klares Bild mit kräftigen Farben und starkem Kontrast.

Damit dieser Wunsch umgesetzt werden kann, ist es wichtig, dass die Bildschirme die notwendige Leistung mitbringen. Der wichtige Aspekt ist hier die Lichtstärke. Diese wird in Candela gemessen. Für eine Indoor Installation verwendet man regulär Bildschirme mit bis zu 350 cd/m2. Um ein strahlendes Ergebnis im Outdoor Bereich zu erzielen, sollten die dort verwendeten Bildschirme eine Lichtstärke von 2000 cd/m2 wiedergeben können. Die Umgebungshelligkeit wird mithilfe eines Lichtsensors gemessen. So können die Monitore ihre Leuchtkraft automatisch an die Umgebungshelligkeit anpassen. Das hat zur Folge, dass die Screens bei Sonnenlicht heller leuchten und bei Dunkelheit die Leuchtkraft reduzieren. Als kleiner Nebeneffekt spart die Anlage so auch noch Strom, denn der Monitor braucht immer nur soviel Energie wie er in Form von Helligkeit ausgeben muss.

2. Klimaeinflüsse

Neben den Lichtverhältnissen kann es auch zu starken Schwankungen des Klimas kommen. Jahreszeiten sind dafür das klassische Beispiel. So müssen die Outdoor Digital Signage Installationen jedem Wetter trotzen. Sturm, Regen, Schnee, Hagel oder große Hitze sind je nach Region keine Seltenheit und verlangen den Materialen viel ab. Wer beispielsweise in einer Klimazone wohnt, in der es regelmäßig orkanartige Stürme gibt, der sollte bei der Planung darauf achten, dass die Installation sicher im Boden verankert ist. In Ländern, in denen es verhältnismäßig viel regnet, müssen die Bildschirme vor Feuchtigkeit geschützt werden, da sonst die Platinen rosten können. Wer im Süden wohnt und heiße Sommer erlebt muss bedenken, dass starke Sonneneinstrahlung schwarze Flecken auf den Bildschirmen zur Folge haben kann.

Um allwettertauglich zu sein, werden die Monitore von Outdoor Digital Signage Anbietern häufig mit einem entsprechenden Gehäuse angeboten. So kann innerhalb der Installation ein eigenes Klima erzeugt werden. Bei Hitze kann, dank Klimaanlage, die Temperatur im Inneren runtergekühlt und bei einem Kälteeinbruch entsprechend aufgeheizt werden. Das ermöglicht den Einsatz der Outdoor Digital Signage Geräte zwischen -40 C bis +50 C. Dieser Temperaturbereich deckt die meisten Regionen ab. Zudem sollte das Glas des Gehäuses einen UV-Filter beinhalten, damit das einstrahlende Sonnenlicht keine Schäden auf den Displays hinterlässt. Die Gehäuse sorgen dank ihrer IP65-Zertifizierung dafür, dass die Displays vor Staub und Wasser geschützt sind und so ihre Lebensdauer im Outdoor Bereich verlängert wird.

3. Vandalismus und andere Gefahren

Doch ist es nicht nur das Wetter, was den Outdoor Digital Signage Anwendungen einiges abverlangt. Leider können die Installationen im Außenbereich auch zum Ziel willkürlicher Gewalt werden. Um die teure Technik vor Vandalismus und Diebstahl zu schützen, solltet ihr bei der Wahl der Gehäuse darauf achten, dass diese neben der Witterungsbeständigkeit auch ausreichend Schutz vor Sachbeschädigung bieten. Daher empfiehlt sich ein stabiles Gehäuse mit einer entsprechend robusten Scheibe aus Sicherheits-Verbundglas. Eine feste Verankerung am Boden verhindert, dass eure Installation von Dritten unrechtmäßig abgebaut und wegtransportiert werden kann.

Wer sein Display in der Nähe von Straßenbahnen oder Bahnhöfen errichten möchte, sollte berücksichtigen, dass der Schienenverkehr Vibrationen auslöst. Das ist für uns nicht weiter schlimm, kann der filigranen Technik im Inneren der Monitore aber schnell Schaden zufügen. Lasst euch daher im Vorfeld beraten, solltet ihr von solchen Gegebenheiten betroffen sein.

4. Anbindung

Häufig werben Digital Signage Anbieter mit der einfachen Handhabung ihrer Produkte dank plug&play. Damit diese Technik funktioniert, dürfen zwei Bestandteile nicht fehlen, Strom und eine Internetverbindung. Beides ist im Indoor Bereich kein Problem, da wir meistens ein funktionierendes W-Lan Signal und jede Menge Steckdosen innerhalb des Gebäudes haben. Was drinnen als Selbstverständlichkeit vorausgesetzt wird, sieht draußen vor der Tür schon ganz anders aus. Besonders interessant kann die Anbindung bei Installationen werden, die außerhalb der bestehenden Infrastruktur einer Stadt liegt. Dieser Fall tritt ein, wenn eine Outdoor Digital Signage Anwendung auf einem Feld oder neben der Autobahn in Betrieb genommen werden soll. Es empfiehlt sich daher im Vorfeld zu klären, ob mögliche Zugänge genutzt werden können, um den Aufbau mit seinen lebensnotwendigen Betriebsmitteln zu versorgen.

5. Weniger ist manchmal mehr

Um möglichst wenig Hardware Komponenten verbauen zu müssen, empfiehlt es sich bei einer Outdoor Digital Signage Anwendung auf einen Bildschirm mit SoC (System on Chip) zurückzugreifen. Bei dieser Variante beinhaltet der Monitor bereits einen Chip, auf dem ein Content Management System installiert ist. Alternativ habt ihr die Möglichkeit über eine Internetverbindung eine Digital Signage Software aufzuspielen. Außerdem hat der Chip einen Speicherplatz von 4 oder 8 GB. So lässt sich der Inhalt der Installation bearbeiten und verwalten, ohne weitere Hardware einbinden zu müssen. Das spart Platz und hält die Stromkosten gering. Hinzu kommt, dass die Inbetriebnahme dadurch erleichtert wird und ihr keine Schwierigkeiten bezüglich Hard- und Software Kompatibilität bekommt.

Wenn ihr diese Punkte bei eurer Planung berücksichtigt, steht eurer Outdoor Digital Signage Installation nichts mehr im Weg. Die Entwicklung des Marktes für diesen Bereich ist gerade im vollen Gang, also nutzt die Chance damit der frühe Vogel auf eurem Bildschirm zuhause ist.

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