Der Leitsatz: Treat Employees as Customers; findet in der Mitarbeiterführung weite Verbreitung.
Denn schon seither fußt das Konzept erfolgreicher interner Kommunikation auf dem Prinzip des internen Kunden. Mitarbeiter, deren Bedürfnisse befriedigt werden, wachsen mit ihren Aufgaben und erfahren ein steigende Motivation und Zufriedenheit.
Im Umkehrschluss sind glückliche Mitarbeiter wiederum die Grundlage für ein erfolgreiches Produkt oder einen erfolgreichen Service am Markt.
Ein simples Prinzip, dessen Rahmenbedingungen sich mit dem technologischen Wandel jedoch geändert haben. Die Art, wie Informationen wahrgenommen und konsumiert werden, erfordert ebenfalls neue Wege der internen Kommunikation.
So stehen Unternehmen noch heute vor der Herausforderung, dass sich 70% der Mitarbeiter nicht mit ihrem Arbeitsplatz verbunden fühlen.
The percentage of U.S. workers in 2015 who Gallup considered engaged in their jobs averaged 32%. The majority (50.8%) of employees were “not engaged,” while another 17.2% were “actively disengaged.” (Gallup)
Doch wie können Unternehmen der ernüchternden Statistik entgegenwirken?
Wir zeigen euch sechs vielversprechende Ansätze für eine verbesserte interne Kommunikation im Unternehmen.
1.Transparenz darf nicht nur kommuniziert, sie muss gelebt werden
Mitarbeiter von heute möchten informiert sein, lernen, mitgestalten. Das trifft besonders auf die nachrückende Generation Z zu.
Denn die nach 1995 geborenen, zukünftig treibenden Wirtschaftskräfte, bringen ein hohes Maß unternehmerischen Denkens in die Arbeitswelt ein. Zudem stellen über 60% der jungen Mitarbeiter den Anspruch, mit ihrem Job die Welt positiv beeinflussen zu wollen.
“Honesty, transparency and authenticity. These are the three traits brands must implement at the core.” (Huffingtonpost)
Eine offene Kommunikation stellt die Grundlage dafür da, aktiv in das Unternehmen einzubinden.
Dabei beginnt Transparenz als Wandel der Mentalität, besonders auf Management und Führungsebene. So ergab eine Harvard Mitarbeiter Umfrage, dass 70% der Mitarbeiter sich most engaged fühlen, wenn das Senior Management die Unternehmensstrategie regelmäßig aktualisiert und offen legt.
Firmenangelegenheiten wollen also nicht in die Schublade gelegt, sondern im Gegenteil, transparent behandelt werden. Dieser Ansatz sollte verinnerlicht und vorgelebt werden und in die Kommunikationsstrategie einfließen.
Digital Signage gewinnt als Instrument innerhalb einer transparenten Corporate Communication zunehmend an Bedeutung.
2. Authentische Kommunikation von Mitarbeitern für Mitarbeiter
In den vergangenen Jahren erfuhren Bewertungsportale und benutzergenerierte Inhalte großen Aufwind.
Wieso?
So vertrauen laut einer Nielsen Studie nicht nur 66 % dieser Art benutzergenerierter Inhalte: Auch ziehen 68 % der Käufer Bewertungen heran, während Sie eine Auswahlliste erstellen (Capterra). Sie sind somit ein wesentlicher Bestandteil von Entscheidungsprozessen.
Die Antwort ist in diversen Statistiken zu finden, welche die Bedeutung von Bewertungen online bestätigen.
Die hohe Bedeutung von Online-Reviews lässt sich auf die interne Kommunikation übertragen. Schließlich sind Arbeitskräfte als interne Kunden zu betrachten, die ebenfalls ein Netzwerk gegenseitigen Vertrauens aufbauen.
Die Schlussfolgerung liegt nahe, auch Mitarbeiter in die Kommunikation zu integrieren und Inhalte selbstständig verfassen zu lassen. Denn diese stehen für Authentizität, ähnlich, wie Kundenbewertungen.
Hierdurch wird den vermittelten Informationen ein größeres Vertrauen entgegengebracht.
Ein exzellentes Beispiel stellt der mitarbeiter-geführte Inside-Unbounce-Blog dar. Die Plattform vermittelt firmenbezogene Informationen auf Augenhöhe. Die Berichte sind frisch erzählt, relevant, glaubwürdig.
Durch eine Mitarbeiter-zu-Mitarbeiter Kommunikation bleiben nicht nur bestehende Arbeitskräfte der Firma verbunden. Auch potenzielle Mitglieder ziehen solche Inhalte als wichtige Entscheidungsquellen für den zukünftigen Arbeitsplatz heran.
3. Das menschliche Gehirn arbeitet visuell
Schon seit der Kindheit ist uns der Spruch “Ein Bild sagt mehr als tausend Worte” geläufig.
In der Psychologie findet er jedoch seine wahre Bedeutung. Denn das Gehirn des Menschen arbeitet als Bildprozessor. So ist der Teil unsere Gehirns, der Wörter verarbeitet, erheblich kleiner als der für die visuelle Verarbeitung zuständige Teil.
Words are abstract and rather difficult for the brain to retain, whereas visuals are concrete and, as such, more easily remembered. (psychologytoday)
Um Visionen, Gedanken und Informationen zu teilen, haben klassische Text-Mails ausgedient. Es sind Bilder, die schneller verarbeitet werden und leichter in Erinnerung bleiben.
Wie aber wird man visuell?
Für die visuelle interne Kommunikation eigenen sich besonders strategisch platzierte Büro-Bildschirme. Im Flur, den einzelnen Abteilungen oder dem Eingangsbereich: Die Installation der Screens erfolgt an jenen Orten, die Mitarbeitern zugänglich sind.
Auf den Bildschirmen selbst werden Inhalte präsentiert, die im Rahmen der Kommunikationsstrategie bestimmt wurden. Hierbei lassen sich erreichte Meilensteine, grafisch aufbereitete Kennzahlen, Bilder gemeinsamer Team-Aktivitäten oder News visuell darstellen.
Im Einklang mit den festgelegten Zielen, unterstützt die visuelle Ansprache somit die interne Kommunikation.
4. Storytelling gibt Informationen einen Kontext
Das menschliche Gehirn trifft Entscheidung auf Basis zweier unterschiedlich arbeitender Systeme.
Auf der einen Seite handelt der rationale Teil des Gehirns. Dies geschieht sachlich, gestützt auf Fakten. Die andere Hälfte hingegen fällt Entscheidungen emotional.
Während letzt genanntes System impulsiv aus einem Automatismus heraus agiert, folgen Entscheidungen unseres sachlichen Hirnareals langwierigen Prozessen. Nicht weiter verwunderlich ist daher die Tatsache, dass der Mensch zumeist dem emotionalen System folgt, um Prozesse zu simplifizieren.
Hier greift das Storytelling.
Seit Anbeginn der Zeit werden Informationen durch das Erzählen von Geschichten weitergetragen. Storys setzen Wissenswertes in einen Kontext und erzählen von Menschen, mit denen sich der Zuhörer identifiziert.
Der menschliche Fokus macht das Storytelling äußerst wirksam und spricht das entscheidungsrelevante, emotionale Hirnareal an. So auch in der internen Kommunikation.
So können Produkt-Releases, Meilensteine oder Veranstaltungen durch Mitarbeiter erzählt werden. Ziel ist es hierbei das rationale Ergebnis eines Unternehmenserfolges mit der emotionalen Komponente Mensch zu verknüpfen.
Beteiligte Personen der Produktentwicklung teilen ihre Erfahrungen, Erfolge und Hürden. Der Zuhörer (die weiteren Mitarbeiter des Unternehmens) begleiten den Erzähler auf emotionaler Ebene und sehen nicht nur das Ergebnis, sonder die Vision hinter dem Produkt.
Informationen multiplizieren sich via Storytelling nicht nur von selbst, sie bleiben ebenfalls leichter in Erinnerung.
5. Gamification simplifiziert Lernprozesse
Seit jeher begeistern Spiele die Menschen und schon als Kinder bekommen wir es beigebracht, auf diese unbefangene Art zu lernen. Ein Blick in unseren App-Store verdeutlicht die Flut aus Spielen.
Ihr Erfolg folgt zumeist gewissen Wirkungsmechanismen, die ein Spiel nicht nur für bestimmte Gruppen, sondern über alle Gesellschaftsschichten hinweg interessant macht.
Level, Punktesysteme und Auszeichnungen sind ein wesentlicher Bestandteil solcher Mechanismen. Denn sie lassen persönliche Fortschritte greifbar werden und regen dazu an, weitere Erfolge verzeichnen zu wollen.
Gamification greift im Wesentlichen solch spielerische Elemente auf und integriert sie in ein nicht-spielerisches Umfeld. Zum Beispiel in die interne Kommunikationsstrategie.
So sollen komplexere Aufgaben vereinfacht und eine wachsende Motivation der Mitarbeiter herbeigeführt werden.
Ein gute Beispiel in einem Lernumfeld stellt Codecadamy dar. Um Anfängern das Programmieren von HTML beizubringen, erreicht der User mit erfolgreich beendeten Aufgaben Punkte und Auszeichnungen, die er jederzeit in seinem Account einsehen kann. Während der Kurse motivieren die spielerischen Elemente zum weiterlernen.
Vorrangig die technologische Entwicklung manifestiert Gamification in Unternehmen. So gehen digitale spielerische Lernprozesse mit geringen inkrementellen Kosten einher.
Digital engagement models scale to virtually any number of participants at very low incremental cost, while physical engagement models have much higher incremental costs for each new participant. (Forbes)
6. Social Media erfährt in der internen Kommunikation eine neue Bedeutung
Unternehmen machen von Social Media zumeist nur dann Gebrauch, um Neuigkeiten mit externen Kunden zu teilen. Das eigene Produkt steht im Vordergrund, nicht die Menschen, die es vorantreiben.
Doch sind es zumeist eben die Mitarbeiter, die auch während der Arbeit von ihren Social Media Plattformen nicht ablassen können. In Zahlen ausgedrückt nehmen sich 34% der Angestellten die Zeit für mentale Pausen und sind auf ihren Social Media Plattformen aktiv (pewinternet).
Die Integration von Social Media Walls begünstigt die soziale Aktivität und nutzt sie im Rahmen der Zielerreichung für die interne Kommunikation.
So können Mitarbeiter unterhaltsame, interessante oder lustige Bilder während der Arbeit aufnehmen. Mit der entsprechenden Markierung des Firmennamens werden die Fotos anschließend auf den Social Media Walls in den Büros geteilt.
Die digitalen Fotowände stärken nicht nur den Zusammenhalt innerhalb des Teams: Die Firma zeigt auch nach außen ein authentisches Bild und macht sich für potenzielle Bewerber attraktiv:
…content shared by employees receives 8x the engagement of content shared on brand channels. (socialmediatoday)
Der interaktive Austausch mit Mitarbeitern ist besonders für die nachrückenden Tech-Generationen ein unterhaltsames, aktivierendes Erlebnis.