Der Einsatz von Digital Signage, der digitalen Beschilderung am POS oder POI, hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen und fungiert als moderner Kommunikationskanal, der ausgewählte Inhalte zielgruppengerecht und zeitlich abgestimmt wiedergibt. Schulen und Universitäten zeigen digitale Stundenpläne über Monitore, Immobilienmakler präsentieren ihr Angebot über LCD Screens im Schaufenster und die Gastronomie kann via digitaler Menütafeln die Angebote nach Tageszeit automatisiert anpassen. Kurzum gesagt, Digital Signage kommt überall da zum Einsatz, wo der Kunde angesprochen werden soll.
Viel zu häufig wird jedoch die Notwendigkeit einer detaillierten Planung bei der Implementierung von Digital-Signage-Lösungen unterschätzt, sodass Ressourcen in Form von Zeit, Mühe und Geld ineffizient eingesetzt werden. Diese grundlegenden Tipps werden euch helfen, ein mehr aus Digital Signage herauszuholen.
Ziele von Digital-Signage-Lösungen definieren
Jede Mühe bei der Installation von Digital-Signage-Lösungen ist vergeblich, wenn man die Ziele nicht im Voraus klar definiert. Nur weil die Konkurrenz um die Ecke neue Monitore auf der Verkaufsfläche anbietet, bedeutet das nicht, dass ihr in das nächst liegende Fachgeschäft läuft, um dasselbe System zu installieren. Entscheidend ist es, sich ein Bild von den Möglichkeiten zu machen, die von LCD Screens über Kiosksysteme bis hin zu Videoleinwänden und Tablet PCs reichen. Jedes Medium verfolgt unterschiedliche Ziele, welche auf die Bedürfnisse der jeweiligen Unternehmung abgestimmt werden sollten. Folgende Fragestellungen werden euch dabei helfen, die richtige Hardware auszuwählen:
- Möchte ich ein besseres Ambiente in meinem Geschäft schaffen?
- Möchte ich informieren, unterhalten oder eine Kombination aus beidem bieten?
- Sollen bestimmte Produkte/ Produktgruppen beworben werden?
- Möchte ich die Aufmerksamkeit meiner Laufkundschaft erhöhen?
- Möchte ich meine Kunden in Zukunft länger im Geschäft halten?
- Wie hoch sind die jeweiligen Investitionskosten?
- Passt das Medium zu meiner Zielgruppe und meiner Corporate Identity?
Die Fragen sollten selbstverständlich auf die entsprechende Branche und auf die Unternehmung ausgerichtet sein, die individuellen Herausforderungen lösen zu können. Dabei geht Qualität unbedingt vor Quantität. Es braucht nicht zwangsläufig 20 Bildschirme auf der Verkaufsfläche, die im schlimmsten Fall von den Produkten ablenken und zu einer Reizüberflutung der Adressaten führt.
Wähle den richtigen Digital Signage Anbieter
Aufgrund der wachsenden Bedeutung von Digital Signage, treten zunehmend mehr Anbieter in den Markt, welche unterschiedliche Lösungen und vor allem unterschiedliche Preise anbieten. Die Wahl der Anbieter ist besonders von der Größe des Unternehmens abhängig, da KMUs in Gegensatz zu großen Konzernen bei der Implementierung von Digital-Signage-Lösungen in ihren Ressourcen häufig eingeschränkter sind. Folglich ist es von großer Bedeutung sich einen umfangreichen Überblick über die eigenen Ressourcen sowie die unterschiedlichen Anbieter zu verschaffen. Die folgenden Punkte sollen euch dafür einen hilfreichen Leitfaden mit auf den Weg geben:
- Technischer Aspekt: Sind bei der Implementierung des Systems Schulungen notwendig oder kann die Einführung selber vorgenommen werden? Je nach den zur Verfügung gestellten Ressourcen kommt der Komplexität der Digital-Signale-Lösungen eine bedeutende Rolle zu. Ihr solltet euch umfangreiche, technische Informationen von den jeweiligen Anbietern bereitstellen lassen um zu erkennen, ob der technische Aufwand mit den eigenen Ressourcen in Einklang zu bringen sind. Auch für KMUs gibt es Digital Signage Systeme, die von der technischen Seite auf eine einfach Einführung und Nutzung des Systems ausgerichtet sind.
- Preismodell: Häufig werden Preise von Anbietern nicht direkt kommuniziert, da sie abhängig vom jeweiligen Projektumfang individuell angepasst werden. Man kann sich jedoch im Voraus ein Bild darüber machen, ob der jeweilige Anbieter Komplettlösungen anbietet, nur die Hardware oder Software zur Verfügung stellt.
- Produkt Features: Wird das Produkt meinen definierten Anforderungen gerecht? Um das herauszufinden, sind kostenlose Testphasen oder ein umfangreicher Beratungsservice von großem Vorteil, um sich einen ersten Eindruck über die unterschiedlichen Angebote und deren Funktionen machen zu können. Dafür solltet ihr euch Wissen darüber verschaffen, welche Problemlösungen der Digital Signage Markt im allgemeinen befriedigt, um das Angebot der jeweiligen Produkte überhaupt bewerten zu können.
Kein ROI ohne richtigen Content
Bevor die nicht umbeachtliche Investition der Digital-Signage-Lösung getätigt wird, sollte zunächst der Inhalt der digitalen Werbebotschaften geplant werden. Wie bereits erwähnt, muss der Content zielgruppengerecht erstellt werden. Er sollte also keinesfalls vom Produktsortiment ablenken, sondern dessen Präsentation unterstützen. Das soll jedoch nicht heißen, dass möglichst unauffälliger, statischer Inhalt dargestellt wird. Es ist zumeist dynamischer Content der den Konsumenten eine geplante Aktion, calls-to-action, ausführen lässt und somit ans gewünschte Ziel führt. Dabei ist die calls-to-action innerhalb der digitalen Werbebotschaften unbedingt notwendig und der wohl wichtigste Bestandteil der strategischen Content Erstellung. Eine Messung des ROI ist ohne Aktion seitens des Adressaten nicht möglich und auch die Werbebotschaft selbst verfehlt in den meisten Fällen seinen ursprünglichen Zweck. Der Textileinzelhandel kann beispielsweise Gutscheincodes in die Werbebotschaften einbringen oder mit Hilfe von Interaktion auf den eigenen Online-Shop weiterleiten, um E-Commerce und den stationären Handel miteinander zu vernetzen. Die Gastronomie kann mittels digitaler Menütafeln bestimmte Angebote zu ausgewählten Tageszeiten kommunizieren, um den Besucher bei seiner Kaufentscheidung zu unterstützen. Neben der calls-to-Action innerhalb des Digital Signage Contents, sollte eine wertige und Corporate Identity freundliche Aufbereitung der Inhalte berücksichtigt werden. Die Planung der digitalen Werbebotschaften sollte auch die Folgekosten der Contentbeschaffung berücksichtigen.
Die richtige Ausrichtung von Digital Signage am POS
Die Positionierung der festgelegten Hardware baut auf die vorher definierten Inhalte auf. Vorrangig sollte bei der Installation auf die Rezipientensituation Rücksicht genommen werden. Die Inhalte sollten also den gewünschten Adressaten mit den gewünschten Inhalten am richtigen Ort erreichen, um die geplante Werbewirkung zu erzielen. Ein digitaler Wegweiser in einem Einkaufszentrum sollte somit zentral oder im Eingangsbereich positioniert werden, damit der Besucher sich umgehend eine Orientierung verschaffen kann. An den Kassensystemen im stationären Handel hingegen sind die Kaufentscheidungen bereits gefallen, weshalb in dieser Rezipientensituation unterhaltende Inhalte bereitgestellt werden sollten. Die richtige Positionierung der digitalen Werbeflächen ist also abhängig von dem geplanten Content. Dabei spielt auch die Ausrichtung des Winkels der Bildschirme eine entscheidende Rolle. Wird der Bildschirm über Augenhöhe der Adressaten angebracht, sollte dieser nach unten ausgerichtet sein und anders herum. Wichtig sind auch die Lichtverhältnisse am POS, da die besten Werbebotschaften nicht wahrgenommen werden können, wenn eine helle Beleuchtung oder das Tageslicht diese unkenntlich machen.
Digital Signage als strategischer Kommunikationskanal
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die einzelnen Planungsschritte bei der Investition von Digital-Signage-Lösungen aufeinander aufbauen. Die strategische Planung der Implementierung von Digital-Signage-Lösungen ist dabei unumgänglich, um ein Maximum herausholen und den ROI bestmöglich messen zu können. Der mit der Implementierung einhergehende, zeitliche Aufwand der Planung, Implementierung und Kontrolle des Systems sollte dabei berücksichtigt und auf die Ressourcen des Unternehmens ausgerichtet werden. Doch auch wenn die Investitionskosten gegenüber den klassischen Print Medien hoch erscheinen, zahlt Digital Signage sich mittel- bis langfristig aus und unterstützt den stationären Handel bei der Neukundengewinnung, der Gestaltung der Ladenatmosphäre und der zielgerichteten Kundenansprache.
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