Das Einkaufserlebnis ist zentraler Erfolgsfaktor für eine erfolgreiche Kundenbindung. Denn trotz des unaufhaltsamen Voranschreiten des E-Commerce, kann sich der stationäre Handel auch in der Zukunft einen grundlegenden Vorteil zu Eigen machen: Die emotionale, multisensorische Ansprache des Kunden.

Ist online bis dato die Präsentation von Produkten auf die reine Visualisierung beschränkt, können offline haptische, akustische und olfaktorische Reize den Shopping-Trip durch die Innenstadt wieder lohnenswert machen. Die Qualität von verarbeiteten Materialien ertasten, die Unterstützung bestimmter Warengruppen durch akkustische Elemente oder der Einsatz des eigenen Parfums für zusätzliche Branding Effekte. All das macht möglich, wovon das Internet noch meilenweit entfernt ist: Ein einmaliges Einkaufserlebnis. In den Fokus rücken dabei besonders digitale Innovationen, die den Kunden aktiv in das Geschehen einbinden und online und offline miteinander verschmelzen lassen. Interaktive Werbung und inspirierende Tools binden sowohl Out-of-Home als auch im Geschäft den Kunden an die Marke. Wir zeigen euch, wie kleine Ideen, aber auch technisch anspruchsvolle Möglichkeiten eine personalisierte und emotionale Kommunikation ermöglichen. Wir zeigen euch 6 Best Practices für interaktive Werbung.

The Great Escape – Interaktive Werbung für Graubünden.

Ein sympathisches Lächeln dringt unter dem langen, dichten Vollbart des Mannes auf einer Stele am Züricher Bahnhof durch. Der kräftig gebaute Mann wirft Lachfältchen und erfüllt mit seinem Karohemd alle stereotypischen Merkmale eines freundlichen Alpenbewohners. Im Hintergrund erstreckt sich nichts weiter als die unberührte Natur von Vrin und die schneebedeckten, imposanten Alpen. Die idyllische Ruhe steht im Kontrast zum hektischen Treiben am Züricher Hauptbahnhof und stellt somit den optimalen Baustein für den Grundgedanken der Kampagne bereit. Der Clou an der Werbung: Der sympathische Dorfbewohner wird live über ein Kamera zugeschaltet und spricht die vorbeiziehenden Passanten direkt an. Mit freundlichem Dialekt lädt er die Reisenden ein sein Dorf zu besuchen, um dem Alltagsstress und bunten Treiben der Großstadt zu entkommen. Zunächst überrascht, aber schnell begeistert von dem sympathischen Alpenbewohner, lassen sich viele der angesprochenen Menschen auf den spontanen Kurzurlaub ein. Obendrauf wird das passende Bahnticket unter dem Display ausgegeben und die Reise kann losgehen. Die interaktive Werbung ist ein YouTube Hit und Paradebeispiel dafür, seine Marke langfristig in Erinnerung der Kunden zu rufen.

Pizza Hut – Bestellung mal anders

Auch Pizza Hut macht sich innovative Technologien zunutze und gestaltet den Restaurantbesuch zu einem interaktiven Erlebnis. Über einen im Tisch integrierten Touch-Display kann der Gast seine Bestellung mit spielerischen und intuitiven Fingerbewegungen individuell gestalten. Von der Größe der Pizza, weiter über die Zutaten, bis hin zur Kruste und passenden Wahl der Beilagen erfolgt der gesamte Bestellvorgang über moderne Technologien. Ist die Bestellung erst einmal aufgegeben, läuft ein Countdown bis zur Fertigstellung der Pizza herunter. Derweilen kann sich der Gast die Zeit mit unterhaltsamen Minispielen vertreiben. Diese etwas andere Art des Restaurantbesuches bleibt dem Kunden mit Gewissheit in Erinnerung, positive Word-of-Mouth Kommunikation inklusive.

Nike Flagship Store – Seoul

Das ist Zukunft! Nike eröffnete im Herzen von Seoul zusammen mit dem ehemaligen Profisportler Ji-Sung Park einen der wohl imposantesten Flagship Stores weltweit. Wer das architektonische Meisterwerk bereits gesehen hat, weiß wie die Zukunft des Handels aussieht. Mit dem Ziel errichtet, der digital fortgeschrittenste Nike Store der Welt zu werden, begeistert der interaktive Spiegelbildschirm heute jeden Besucher. Ein weiteres Highlight ist die Motion Technologie zwischen den Schuhen und einer Videowall. Beim Herausnehmen einer der Sneaker spielt der Screen Bilder und Informationen zum gewählten Produkt ab. Interaktive Werbung könnte nicht nützlicher sein!

#Lookingforyou – Digital Signage Kampagne von Battersea Dogs & Cats Home

Wer kann schon den Augen des Menschen treuesten Begleiters widerstehen? Und dann auch noch in Übergröße! Im englischen Westfield Stratford hat sich die Agentur OgilvyOne UK eine ganz besondere Kampagne für das Battersea Tierheim einfallen lassen, um Mensch und Vierbeiner zusammenzubringen. In der Innenstadt verteilten die ehrenamtlichen Mitarbeiter mit RFID Technologie versehene Broschüren. Hatten Passanten die Flyer entgegengenommen, so kommunizierte die Technologie über Radiowellen mit den Bildschirmen, welche um das Einkaufscenter installiert waren. Das Ergebnis: Der Hund folgte den Fußgängern auf Schritt und Tritt und interagierte spielerisch mit den überraschten Passanten. Ganz nach dem Motto des streunenden Hundes, verfolgte der treue Gefährte die Menschen nun während ihres Spazierganges von Bildschirm zu Bildschirm. Die interaktive Werbung für das Tierheim ist ein Meisterwerk unter den Werbekampagnen und hat wohl so manche Menschen und Vierbeiner vereint.

Forever 21 – Time Square

Der Time Square – Es gibt wohl keinen Ort der Welt, an dem Menschen so intensiv mit Werbung konfrontiert wie am Big Apple. Die bunten Leuchtreklamen und Bildschirme führen einen erbitterten Kampf um die Gunst der Passanten und überstrahlen sich gegenseitig. Größer, bunter, lauter, wer hier auffällt erreicht täglich bis zu 400.000 Besucher. Die Modekette Forever 21 schafft es dennoch durch ihre Kreativität aus der bunten Masse hervorzustechen und Passanten zu begeistern. Wie das ganze funktioniert: Seht selbst!

Microsoft Kinect – Interaktive Anprobe

Jedes Kleidungsstück einzeln in die Kabine tragen, um dann festzustellen, dass es nicht den eigenen Vorstellungen entspricht. Das kann nicht nur für Kunden frustrierend sein, sondern auch die Mitarbeiter an den Kabinen auf Trab halten. Daher wird in einzelnen Modefilialen mit digitalen Anproben experimentiert, bei denen ausgewählte Outfits virtuell angezogen werden. Die in dem System verwendete New Motion Technologie lässt die Auswahl des gewünschten Kleidungsstücks über Gestik und verbale Befehle steuern. Was für viele Einzelhändler nach Science-Fiction klingt, wird mittel- bis langfristig zum Standard werden. Denn auch hier gilt: Es wird nicht nur eingekauft, sondern erlebt. Insbesondere Lifestyle-orientierte Brands können ihr Ladenkonzept mit innovativen Technologien und interaktiver Werbung aufwerten.

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